Orgel Bargen

Orgel Bargen

 

… die kleinsten Pfeifen der Orgel mit einer Länge von weniger als 1 cm.

Eine Orgel wie die in der evangelischen Kirche in Bargen ist wohl im ganzen Kirchenbezirk nicht ein zweites Mal zu finden. Ihr Alleinstellungsmerkmal ist die Verbindung von altbewährter Handwerkskunst mit modernster Digitaltechnik.
Im Zuge der umfangreichen Kirchensanierung im Jahre 1979 musste auch die unbrauchbar gewordene alte Orgel renoviert werden.
Das historische Orgelprospekt mit all seinen Schnitzereien, welches etwa aus dem Jahre 1750 stammt, konnte erhalten werden. Man entschied sich dafür, ein qualitativ hochwertiges Innenleben mit neuen Pfeifen von Orgelbauer G.F. Steinmeier installieren zu lassen.
Da auch damals das Geld nicht im Überfluss vorhanden war, lies man nur eines der beiden Manuale mit Pfeifen bestücken, traf aber alle Vorkehrungen, um zu einem späteren Zeitpunkt die Orgel wieder auf ihre volle Größe ausbauen zu können. Das zweite Manual und das Pedal waren somit nicht spielbar.

Steinmeyer-Orgel Bargen

 

Über 40 Jahre später leistete sich im Jahr 2012 die Gemeinde im Zuge einer Generalüberholung der Orgel einen weiteren Schritt zur Vervollständigung der Kirchenorgel: Ein eigenständiges Bassregister (Subbass 16‘) wurde von der Firma Orgelbau Popp in die bestehende Orgel integriert, sodass nun der Gemeindegesang mit einem soliden Bassfundament gestützt werden konnte
In dieser Aubaustufe besaß die mechanische Schleifladenorgel in Bargen 646 Pfeifen, 8 Register und drei mechanische Koppeln( I/P, II/P, II/I). Ihr liegt folgende Disposition zu Grunde

 

Spieltisch der Steinmeyer-Orgel

Pedal:
Subbass 16‘

Hauptwerk:
Praestant 8’
Gedeckt 8‘
Oktave 4‘
Spitzflöte 4‘
Quinte 2 2/3‘
Kleinoktave 2‘
Mixtur 4-5fach 1 1/3‘

Erweiterung zur Hybridorgel
Leider war es absehbar, dass der letzte Bauabschnitt, also die Erweiterung des 2. Manuals, in absehbarer Zeit nicht finanziert werden konnte.

Deshalb entschied man sich auf Vorschlag des Bezirkskantorates einen neuen Weg einzuschlagen und die Orgel mit moderner Elektronik zu neuem Klang zu verhelfen. Die Orgel wurde im Spätherbst 2015 zur Kombinationsorgel oder auch Hybridorgel umgebaut.

MIDI-Elektronik zur Ansteuerung des Tonerzeugers

Hierzu wurden alle Tasten des 2. Manual und des Pedals mit kleinen Kontakten versehen. Diese liefern einem Computer ein Signal, welcher dann die entsprechenden Töne abspielt. Die digitalen Orgelklänge wurden an realen Orgeln aufgenommen und führen so zu einem guten Klangergebnis, das kaum von dem einer Pfeifenorgel abweicht.

DIe elektrischen Kontakte für das Obermanual.

Als Vorbild diente die Hybridorgelinstallation der Liebfrauenkirche in Hildesheim, die dort von Organist Christoph Klug aufgebaut wurde, welcher mit viel Erfahrung in diesem Bereich beratend zur Seite stand.
Die Registerauswahl wurde an den historischen Vorschlägen angelehnt. Somit besitzt die Bargener Orgel heute 19 klingende Register auf zwei Manualen und Pedal.

Pedal (C-f’):
Subbass 16‘(ergänzt 2012 durch Orgelbau Popp, Walldürn)
Oktave 8‘
Bordun 8‘
Posaune 16‘

Hauptwerk ( C-g’’’):
Praestant 8’
Gedeckt 8‘
Oktave 4‘
Spitzflöte 4‘
Quinte 2 2/3‘
Kleinoktave 2‘
Mixtur 4-5fach 1 1/3‘

Schwellwerk ( C-g‘‘‘):
Pommer 8‘
Gambe 8‘
Spitzflöte 4‘
Quinte 2 2/3‘
Kornett 3 fach(2 2/3‘ + 2‘ + 1 3/5‘)
Superoktave 2‘
Scharff 4 fach 1‘
Oboe 8‘

Tremulant
Koppeln: I/P, II/P, II/I
Alle digitalen Register sind kursiv gedruckt.

Alle interessierten Organisten sind herzlich eingeladen, dieses Instrument zu besichtigen und probe zu spielen.

Eine ausführliche Übersicht aller Orgeln der Ev. Kirche in Bargen erhalten Sie auf Anfrage beim Seitenbearbeiter.

In der evangelischen Gemeinde sind Mutter Helene und Sohn Hermann Banspach unvergessen, die zusammen vierzig Jahre lang, 1936 bis 1952 und 1952 bis 1976 die Gottesdienste umrahmten.
Heute werden die Orgeln in Bargen und Flinsbach von Bernd Holoch mit abwechslungsreicher und anspruchsvoller Kirchenmusik zum Klingen gebracht.